Alte Handschuhe, um 1950, Sepia, Bleistift und Kreide auf Zeichenpapier, 16,8 x 26,8 cm

Alte Handschuhe, um 1950

Seit jeher haben Handschuhe eine wichtige Bedeutung. Sie schützen uns gegen Kälte, Verletzung oder auch gegen Ansteckung. Handschuhe kommen uns ganz nahe und sind damit ein notwendiges Bekleidungsstück, besonders wie jetzt im Winter. Als Fingerhandschuhe aus feinem Leder sind sie am stärksten der menschlichen Hand nachempfunden, aber auch Fäustlinge aus Wolle erfüllen ihren Zweck.

1950 zeichnet Ruth Baumgarte ein altes Paar Damenhandschuhe – eigentlich ein alltägliches Motiv. Bei genauerem Hinsehen erweist sich die Darstellung aber als hochkünstlerisch und raffiniert. Die aus braunem Wildleder mit auffälligen seitlichen Steppstichen gefertigten Handschuhe liegen mit den Handflächen zueinander kreuzweise übereinander. Sie wurden bereits ausgiebig benutzt, denn die Fingerkonturen der Trägerin zeichnen sich deutlich ab. Die Handschuhe wirken wie ein Abbild der Hände, die sie sonst schützen.

Beim unten liegenden linken Handschuh weist der Mittelfinger nach oben, was fast den Eindruck entstehen lässt, dass die Hand noch im Handschuh steckt. Der obere Handschuh wirkt ein wenig erschöpft und scheint sich auszuruhen. Er steht in der Mitte etwas hoch, als wolle er den unten liegenden Handschuh nicht erdrücken. Behutsam und zärtlich gehen die beiden miteinander um und halten zusammen.