Für die Kalender des Eisenwerk Baumgarte fertigte Ruth Baumgarte von 1951 bis 1968 in unterschiedlichen Techniken wie Rötel, Tusche, Gouache, Kreide, Kohle, Pastell, Sepia und Aquarell, in diversen Formaten und auf verschiedensten Papieren und Kartons Kalenderillustrationen. Die Bildmotive waren für den Kalender von 1965 vorgesehen waren, wurden dann doch nicht gedruckt. Es handelt sich um meisterhafte Aquarelle, in denen Ruth Baumgarte ihr außergewöhnliches Können in diesem Medium vorstellt. das Blatt Montage zeigt, wie eine Anlage vermutlich in Afrika installiert wird. In einer hellleuchtenden Farbigkeit führt sie den Blick über die Rückenfigur eines Arbeiters in den Hintergrund. Neben einem schwarzen Arbeiter ist von hinten ein unbekleideter Junge zu sehen, der auf das Geschehen blickt. Links davon stehen drei Männer, die über die Positionierung des Kessels zu diskutieren scheinen. Weitere Arbeiter auf einem Gerüst und einer Leiter sind währenddessen mit der komplizierten Installation beschäftigt. Am rechten Bildrand erheben sich Palmen.

Mit dem Aquarell ist Ruth Baumgarte eine atmosphärisch stimmige Schilderung der Umgebung in einem afrikanischen Land gelungen, ohne im Exotischen stecken zu bleiben. Die Komplexität des Anlagenbaues wird durch die kühne Bildkonstruktion mit zahlreichen Überschneidungen der Bildebenen vermittelt. Die leuchtenden Farben strahlen Optimismus und Tatkraft aus. Technik als Motor für Entwicklung.