Frühes Selbstbildnis, um 1947

Werdegang, 1940–1953

Ruth Baumgarte wuchs in Berlin auf und entschied sich für ein Kunststudium an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Noch während ihres Studiums entwickelte sie sich zu einer genauen Beobachterin des Menschen und seiner Wirklichkeit und griff auch unbequeme Themen auf.

Auf der Basis ihrer soliden akademischen Ausbildung, gepaart mit einem unbestechlichen Blick für ihr Gegenüber und ihrer Neugier auf Begegnungen mit Menschen, entstanden ab 1943 erstaunlich lebendige, unmittelbar ansprechende Portraits.

Während ihres Studiums in Berlin zeichnete Ruth Baumgarte bereits Außenseiterfiguren, wie die von den Nationalsozialisten verfolgten und in Auschwitz ermordeten Sinti und Roma oder erforschte das Arbeitermilieu ihrer unmittelbaren Umgebung. Es sind erste tastende, aber auch mutige Versuche, einen eigenständigen Blick auf ihre Umwelt zu finden.