Ruth Baumgarte, 1988, Hans-Werner Büscher

Ruth Baumgarte

Als gegenständliche Künstlerin ist Ruth Baumgarte (1923-2013) auf die Wirklichkeit ausgerichtet. Doch wendet sie sich in ihrem Œuvre dem innerlich Erlebten in immer neuen Formulierungen zu. In diesem Punkt folgt sie der Deutschen Romantik, als Betrachterin auf eine Welt zu blicken und dabei den Sehnsüchten und Hoffnungen nach einer idealen Welt beim Scheitern zuzusehen.

Afrika, der rätselhafte Kontinent mit seiner Kraft, aber auch seinen großen sozialen und politischen Veränderungen, wird zum Impuls ihres fulminanten farbgesättigten Werks, das international große Beachtung findet.

Zur Künstlerin

Was macht die Kunststiftung Ruth Baumgarte?

Kunststiftung

Die Kunststiftung Ruth Baumgarte wurde 2012 von der Künstlerin als gemeinnützige Stiftung gegründet.

Ihr Ziel ist es, das umfangreiche Werk der deutschen Malerin, Zeichnerin und Grafikerin wissenschaftlich zu erforschen und einer breiten Öffentlichkeit in Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen zu vermitteln. Neben Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen umfasst das Werk einen umfangreichen Bestand an Illustrationen. Im Januar 2023 erschien das Werkverzeichnis Ruth Baumgarte im Hirmer Verlag München. Außerdem werden Museumsausstellungen im In- und Ausland vorbereitet. Alljährlich vergibt die Kunststiftung den gut dotierten Kunstpreis Ruth Baumgarte an eine/n gegenständlich arbeitende/n Künstlerin/Künstler.

Aktuelles

Themen

Das Werk von Ruth Baumgartes zeichnet sich durch acht zentrale Themen aus.

Ihre genaue Beobachtungsgabe und außerordentliche Begabung als Zeichnerin prägen ihre frühen Arbeiten während des Zweiten Weltkriegs. Da einige Motive dem gängigen Kunstkanon um 1940 nicht entsprachen, mussten Werke wie beispielsweise über verfolgte Sinti und Roma oder die zum Volkssturm eingezogenen Jungen und alten Männer im Verborgenen bleiben. Bereits während ihrer Akademiezeit entdeckt sie den Kolorismus und die Farbe als treibende Kraft für ihr Werk. Zeitlebens gilt ihr Interesse dem Menschen in seiner Arbeitswelt und dessen sozialer Wirklichkeit. Auch die unterschiedlichen Rollen der Frau im 20. Jahrhundert thematisiert sie sukzessive, wobei sich künstlerisches Werk und persönliche Biographie eng verweben. Ab den 1980er Jahren beginnt sie mehrere Bildserien zu Umwelt- und Sozialthemen und widmet sich ihrem Afrika-Zyklus, mit dem sie ihren internationalen Durchbruch als Künstlerin erlebt. Im Nachlass befinden sich zudem mehrere hundert Bilder, die sie als reisende Künstlerin von den frühen 1950er bis Anfang der 2000er Jahre ausweisen.  

Mehr erfahren